BLOG

Zu schwache Immunantwort: Transplantierte in Frankreich erhalten dritte Dosis eines mRNA-Impfstoffs

Das Gesundheitsministerium in Frankreich beschliesst eine dritte Impfung mit einem mRNA-Impfstoffs für Menschen mit starker Immunsuppression (nach Transplantation solider Organe, kürzlich durchgeführter Knochenmarktransplantationen, Dialysepatienten, Patienten mit Autoimmunerkrankungen unter starker immunsuppressiver Therapie).

Durch frühzeitiges Impfen sollten diese Patientengruppen geschützt werden. Der Impfstoff scheint jedoch bei Menschen nach Organtransplantationen, die sich einer Anti-Abstossungs-Behandlung oder einer Dialyse unterziehen, weniger wirksam zu sein. So ergab eine Studie der Johns Hopkins, dass nur 45% der geimpften Immunsupprimierten Antikörper bildeten. Die verbleibenden 55% haben eine negative Serologie.

In den letzten Wochen hat die „Société frankophone de transplantation“ 33 transplantierte und zweifach geimpfte Personen identifiziert, die trotz Impfung mit SARS CoV2 infiziert wurden. Von denen wurden mindestens 8 wegen einer schweren Form von Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert, drei starben.

Die Conseil d'orientation de la stratégie vaccinale (COSV) empfiehlt für das weitere Vorgehen bei Transplantierten, Immunsupprimierten und Dialysepatienten unter anderem:

  • die Vorrangige Impfung ihrer Angehörigen, die unter einem Dach leben
  • eine dritte Dosis des routinemäßigen mRNA-Impfstoffs, vier Wochen nach der zweiten Dosis oder so bald wie möglich
  • es muss sicher gestellt sein, dass die Angehörigen der Gesundheitsberufe, die sie behandeln, selbst geimpft sind
  • Durchführung quantitativer AntiS-Serologien vier Wochen nach der 2. und 3. Dosis
  • Entwicklung klinischer Studien zur Bewertung verschiedener Ansätze zur Stärkung des Impfstoffs
  • betroffenen Patienten müssen unverzüglich über die von ihnen eingegangenen Risiken und die Empfehlungen informiert werden.

Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die demzufolge trotz einer doppelten Impfung teilweise einem, wenn auch reduzierten Risiko für einen schweren Covid-19 - Verlauf ausgesetzt sind, ist die Aussicht auf eine weitere Impfung eine große Hoffnung.

Betroffene sollten zum eigenen Schutz ihre Zahl der Antikörper ca. 3-4 Wochen nach der zweiten Impfung testen lassen.